VORKOMMEN

Es vergehen viele Jahre, bis eine Stadt ihr Inneres nach außen kehrt. Schon sehr früh siedeln dort die wilden Arten, in ihren alten Tagen greifen Erde Sonne und Wind in das Geschehen ein. Stein genügt längst nicht mehr, um Mensch zu werden. Es war wohl zierlichen Vogelspuren folgend, dass eine neue Art des Sehens unseren einzigen Garten wie eine Blume riechen machte. Knospen, die wir Augen nennen, pflegen ihren Weg allein zu finden, alles andere ergibt sich von selbst. Auf unserer Zunge, ganz still, geschieht irrtümlich ein Blühen: Dieser neuen seelischen Lust folgen salzhaltige Bilder, für einen Augenblick werden wir Menschen. Weit im Kreis herumzulaufen, davon verstehen wir viel. Kultur ist nichts anderes als menschliche Hemmungslosigkeit. Lust ist ebensosehr Zartheit wie Raumtrunkenheit. Was muss der Mensch alles tun in der Welt. Wer nicht daran glaubt, mag sich die Antwort selbst geben.

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